Digitales Eventmarketing als Weg aus der Krise?

Der Trend, Events nicht mehr nur persönlich vor Ort, sondern auch digital durchzuführen, ist nicht erst seit gestern in den Köpfen der Kommunikationsexperten angelangt. Schon vielfach nutzte man in der Vergangenheit – zumindest begleitend – digitale Tools im Rahmen von Events. Plötzlich jedoch wurde alles anders. Mit dem Coronavirus bahnten sich Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote ihren Weg und die strengen Regelungen zwangen Unternehmen zum Umdenken. Galten digitale Events bis dato als innovative Alternative, die gerne genutzt werden kann, aber nicht muss, sind sie aktuell unverzichtbar geworden.

Für die Durchführung von Events gibt es gleich mehrere gute Gründe: Sie schaffen einen emotionalen Bezug der Teilnehmer zu Produkten und Themen, sorgen für eine erlebnisorientierte Umsetzung von Kommunikationszielen und die Inhalte bleiben nachhaltiger in Erinnerung. Wichtig war und ist eine gute Organisation. Das gilt für Live-Events ebenso wie für virtuelle Events. Live-Events haben allerdings einen besonderen Wert als Beziehungstreiber: Die direkte Vermittlung von Inhalten und der persönliche Austausch heben die Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen auf eine höhere Ebene. Dem kann die rein digitale Variante nur in Teilen gerecht werden. Die aktuelle Veränderung der Event-Landschaft macht also ein Umdenken auf Kommunikationsebene notwendig.

Die Bandbreite digitaler Möglichkeiten

Sind es aktuell nicht mehr die persönlichen Gespräche, die ein Event zu etwas Besonderem machen, gilt es, mit innovativer Technologie und neuen Ideen zu punkten. Digitale Tools wie Zoom, Teams oder Skype erleben aktuell ihren größten Boom. Sie ermöglichen es, Teilnehmer und Experten von überall auf der Welt bequem online zu Meetings zuschalten zu können. Für größere Events sind individuelle virtuelle Lösungen gefragt. Die eigentliche Veranstaltung erfolgt dann – ganz klimaneutral – per Livestream und Expertenzuschaltung.

Eine digitale Begleitung von Events – egal ob rein digitales oder klassisches Event – kann Themen und Produkte nachhaltiger in den Köpfen der Teilnehmer verankern. Der Fantasie sind bei der Umsetzung (fast) keine Grenzen gesetzt. Schon im Vorfeld können kurze Erklärfilme anteasern oder eigens an das Event angepasste Social-Media-Walls erstellt werden. Podcasts sowie Video- und App-Content zu den Veranstaltungsinhalten können dazu beitragen, dass die Themen nachhaltig bei der Zielgruppe verankert und zusätzlich auf der Unternehmenswebsite und durch den Außendienst sowie in den sozialen Medien geteilt werden.

Was bleibt vom Hype?

Ein Event unabhängig von äußeren Bedingungen zum Erfolg führen zu können, wird auch nach Corona-Zeiten wichtiges Anliegen von Unternehmen und Kommunikationsexperten bleiben. Wer Events umsetzt, sollte daher weiterhin immer eine digitale Komponente berücksichtigen. Dennoch sind bei aller Begeisterung für digitale Möglichkeiten auch die Chancen eines Events vor Ort nicht zu vernachlässigen. Hat sich digitale Eventkommunikation als Helfer in der Krise bewiesen, werden zukünftig wohl Hybrid-Veranstaltungen mit digitaler und Face2Face-Komponente das Mittel der Wahl sein.

Autor

Annette Theis, Senior Consultant und Teil der Event Division der MCG
Xing

Erschienen in: Healthcare Marketing 05/2020

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