Du hast ein kreatives Video erstellt, aber niemand sieht es. Du hast einen Kanal mit zahlreichen Followern, aber erhältst kein oder überwiegend negatives Feedback. In Social Media kann man vieles richtig machen – aber auch falsch. Mit dem richtigen Mix aus Relevanz und Kreativität sowie in Kombination mit gezieltem Testing, kann jedoch jeder Social Content zum „King“ werden.
Relevant ist, was die User interessiert
Social
Content – Inhalte, die über Social Media Plattformen veröffentlicht
werden – gehen noch weiter als das klassische Content Marketing: Statt
einseitiger Kommunikation, kann ich direktes Feedback über Kommentare,
Direktnachrichten oder „Gefällt Mir“-Angaben erhalten und so einen
Dialog starten, wenn der User an meinem Content interessiert ist.
Während Fachkräfte und Experten in B2B-Netzwerken wie LinkedIn, Twitter
und Co. eher nach News aus der Branche, Studien oder dem
Erfahrungsaustausch mit Kollegen suchen, sind Laien dabei meist an Tipps
für ihren Alltag interessiert oder suchen zuverlässige Informationen zu
verschiedenen Indikationen.
Content von der Community für die Community
Wenn
ich bereits auf Social Media Plattformen aktiv bin, können aus
vergangenen Dialogen oder z. B. dem Einsatz von Umfrage-Tools viele
Insights und Learnings gewonnen werden. Diese Informationen werden dann
mit den eigenen Botschaften zu neuem Content aufbereitet und wiederrum
an meine Zielgruppe ausgespielt – als sogenannter Community-generated
Content. Anders als bei User-generated Content geht es also nicht darum,
dass User für mich Content erstellen, sondern dass die Ideen, Fragen
und Trends der Community als Aufhänger für neuen Content dienen.
Inhaltliche Vielfalt ebnet den Weg zum Thron
Neben
der Relevanz des Contents spielt auch die kreative und individuelle
Ansprache eine besondere Rolle, denn nur so kann aktiv das Scrollen des
Users auf den Plattformen unterbrochen werden. Der Raum für Kreativität
ist definitiv auf jeder Social Media Plattform gegeben – sei es im B2B-
oder B2C-Bereich. Den Rahmen bildet allerdings immer die Auswahl an
verschiedenen Content-Formaten: Vom Update oder Artikel auf LinkedIn,
die Begrenzung auf 280 Zeichen bei Twitter oder der Wahl zwischen einem
Post- oder Story-Format auf Facebook und Instagram. Und: Die Social
Media Plattformen werden stetig um neue Formate erweitert.
Auch die Perspektive, Einordung und User-Ansprache hat großen Einfluss auf den Erfolg meines Contents: Erzähle ich aus der Sicht meines Unternehmens und gebe Einblicke in meinen Arbeitsalltag? Verknüpfe ich meine Botschaften mit aktuellen Trends und steige so in einen bereits aktiven Austausch ein? Sollte ich Emojis, Aufzählungszeichen oder Zitate in meinem Text verwenden? Die Möglichkeiten sind vielfältig und eine praktizierte Vielfalt macht meinen Social Content letztendlich ansprechend für den User.
Nur optimierter Content kann zum „King“ werden
Doch
wie erfahre ich eigentlich, welche Elemente ganz konkret meinen Content
erfolgreich machen? Testen. Testen. Testen. Jede Zielgruppe ist
heterogen, hat unterschiedliche Interessen, einen unterschiedlichen
Wissensstand und demnach auch unterschiedliche Anforderungen an guten
Social Content. Über sogenannte A/B-Tests können verschiedene Faktoren
(Text, Grafik, etc.) getestet werden. Darüber hinaus ist auch ein
Hypothesenkatalog hilfreich, der z. B. verschiedene Annahmen zu
User-Merkmalen festhält. So können Hypothesen wie „Frauen, die sich für
Yoga interessieren, hab auch Interesse an Produkten zur
Magen-Darm-Gesundheit“ erstellt, priorisiert und im Rahmen von Test
überprüft werden. Nach Abschluss mehrerer Teststufen erhalte ich dann
konkrete Aussagen, wie ich meinen Content optimieren muss, damit meine
Informationen erfolgreich bei meiner Zielgruppe ankommen. Mein Fazit:
Nur wer auf seine User hört und gezielt testet, kann seinen Content zum
„King“ machen.
Autor
Tamara Daehne, Social Media Consultant
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Erschienen in: Healthcare Marketing 07/2020